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Der Präzisionsanker von Hugo Müller, Glashütte I. Sa...
... das ist der Titel einer Ankergangstudie, die im Jahre 1924/1925 in der "Uhrmacherkunst" veröffentlicht wurde. Ergebnis dieser, von Regleur Hugo Müller, durchgeführten Studie, ist ein Ankergang, dessen Besonderheiten weiter unten aufgeführt sind.
Augenscheinlichste Abweichung zum Schweizer- und auch Glashütter-Ankegang ist die Formgebung und die Art der Ankerbegrenzung. Die Form wurde so gewählt, damit der Anker vollkommen im Gleichgewicht ist, d.h. der Schwerpunkt des Ankers mit dessen Drehachse zusammenfällt. Die Paletten haben laut H. Müller eine geringere Länge und ragen nicht so weit vor, wie die anderer Anker, was unter anderem den Vorteil einer besseren Ölhaltung haben soll (An der Zugfläche der Eingangsklaue wird etwas Öl gegeben, das sich dann an der vorderen Ecke sammelt. Aus diesem "Reservoir" schöpfen dann die Ankerradzähne ständig etwas Öl.) Der, laut H.Müller, wichtigste Unterschied zu bestehenden Ankergängen besteht jedoch in der Hebungsverteilung. Die Hebeflächen von Ankerrad und Ankerpalette stehen bei dieser Konstruktion während der Impulsphase nie parallel. Das Parallelstehen wird wegen der dabei wirkenden Adhäsion, die abhängig ist von der Viskosität des Öl, also auch von dessem Alter, als kritisch angesehen. |